GridCON: Elektrifizierte Landmaschinen fördern die Reduktion von Klimagas-, Schadstoff- und Lärmemissionen und die Entwicklung einer nachhaltigen Landwirtschaft
Die Landwirtschaft wird in besonderem Maße von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sein. Gleichzeitig trägt sie selbst einen nicht vernachlässigbaren Anteil zum Klimawandel bei. Durch den Einsatz erneuerbarer Energien, die Verwendung effizienter Methoden und Techniken sowie durch eine nachhaltige Steigerung der Flächen- und Tierproduktivität, lassen sich die Klimaschutzpotenziale der Landwirtschaft erschließen.Im Projekt "Kabelgeführter
mobiler und autonomer Maschinenverband,Entwicklung, Bau und Erprobung - GridCon2" (2018-2020) wird aufbauend auf dem Vorgängerprojekt "GridCON - Entwicklung, Bau und Erprobung einer leitungsgeführten Landmaschine mit Smart-Grid-Infrastruktur" (2015-2018) und mehreren weiteren Vorentwicklungen ein Verband autonomer Landmaschinen,
der über ein elektrisches Hochleistungskabel mit lokalen Anlagen zur Nutzung
erneuerbarer Energien und dem elektrischen Netz zur allgemeinen Versorgung verbunden
ist, inklusive eines zentralen Energieverteilungsfahrzeugs
und eines semi-stationären Energieversorgungsmoduls
entwickelt.
Hinter dem Vorhaben steht die Vision eines
vollelektrifizierten intelligenten landwirtschaftlichen Betriebs (Smart Farm),
der in großem Umfang lokal verfügbare und damit von Importen unabhängige erneuerbare Energien zur Eigenversorgung und innovative
IKT zum optimierten Betrieb nutzt, als Prosumer in ländlichen Smart Grids und als
aktiver Partner von Betreibern elektrischer Versorgungsnetze auftritt, damit
Klimagas-, Schadstoff- und Lärmemissionen radikal reduziert und einen Beitrag
zur Entwicklung einer nachhaltigen Landwirtschaft und Energieversorgung leistet.
Elektrische Antriebe sind hochkompakt, hocheffizient und hochpräzise regelbar, haben eine hohe
Leistungsdichte und bieten einen hohen Arbeits- und Bedienungskomfort
(etwa durch geringste Geräuschemissionen). Sie sind eine
Schlüsseltechnologie bei der Einführung von Präzisionslandwirtschaft
(Precision Farming) und erlauben nicht nur fossile Treibstoffe
einzusparen, sondern auch Pflanzenschutz- und Düngemittel.
Der für den elektrischen Betrieb des in diesem
Vorhaben entwickelten kabelgeführten autonomen Landmaschinenverbands
erforderliche Anschluss ans Netz zur allgemeinen Versorgung erhöht den
Verbrauch an elektrischer Energie im ländlichen Raum. Er stellt dort eine
weitere bis >1MW große, jedoch auch grundsätzlich (ab)schaltbare
Last dar. Kombiniert mit semi-stationären Energiespeichern, z.B. in Form von
Batterien, Biogas- oder Pflanzenölspeichern, und mit entsprechenden
Steuerungseinrichtungen stellt dies eine Infrastruktur bereit, die den
Ausbaubedarf ländlicher Verteilnetze reduziert, beziehungsweise bei gleichem
Netzausbau eine höhere Erzeugung elektrischer Energie aus erneuerbaren Quellen
gestattet.
Diese Infrastruktur kann auch Landwirten hohe, zum großen Teil noch
ungenutzte Einkommenspotentiale erschließen und den ländlichen Raum
wirtschaftlich aufwerten. Für Landwirte ergeben sich konkret die Möglichkeiten
direkt oder über einen Aggregator am Energiehandel teilzunehmen oder
Systemdienstleistungen für das elektrische Versorgungsnetz anzubieten.
Damit wird ein Beitrag
zur Entwicklung und Konvergenz neuer technischer Lösungen geleistet, der über
den Landmaschinensektor hinaus vor allem für andere mobile Arbeitsmaschinen,
aber auch für weitere Bereiche relevant ist, in denen Teile der entwickelten
Lösungen, etwa zu Energieübertragung und - management zum Einsatz kommen
können.
Das Vorgängerprojekt GridCON wurde unter dem Förderkennzeichen 01ME14004 und das Projekt GridCON2 wird unter Förderkennzeichen 01ME17007 mit Mitteln des deutschen Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie
(BMWi) im Rahmen des Technologieprogramms IKT III gefördert. Projektträger ist in beiden Fällen das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).
Nachrichten:
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